Über mich und wie ich meinen Ikigai fand

Ich erinnere mich noch ganz genau, wie ich am 15. September 1984, 19 Jahre alt, mit meinem Köfferchen am Flughafen Münster, Nord-Rheinwestfalen, gelandet bin. Gespannt und neugierig auf das Land, dessen Sprache ich nicht kannte. Gleichzeitig war ich voller Ehrfurcht und Respekt vor den großen Persönlichkeiten, unzähligen Fußballstars und ganz zu schweigen von den berühmten Engineering-Leistungen „Made in Germany“, die dieses Land hervorgebracht hatte.

Hier war ich also. Entzückt von all den neuen Möglichkeiten, der Kultur und den Menschen. Hier wollte ich meinen Platz finden und zeigen, was in mir steckt.

Mein Studium

Ich lernte Deutsch, holte mein Abi nach und fing an, in Paderborn Informatik zu studieren. Ich habe meine Studienzeit geliebt und das Studium mit sehr gut abgeschlossen. Anschließend bekam ich ein Stipendium und eine Promotions-Stelle als wissenschaftliche Assistentin.

Leider musste ich mir jedoch selbst eingestehen, dass mir die Begeisterung für dieses Fach fehlte, die ich sonst so selbstverständlich in mir spürte, wenn ich mit meinen Freunden über Psychologie, Sciencefiction, Architektur, Kinofilme, Politik oder Umwelt debattierte.

Entwicklung

Warum ich mich überhaupt für Informatik entschieden hatte?

Ich weiß es bis heute nicht. Aus der Sicht meiner Eltern bestand meine Zukunft darin, zu heiraten, Kinder zu bekommen und für das Wohlergehen meiner Familie zu sorgen. Alles Weitere war „nice to have“. Also war ich bei der Wahl meines zukünftigen Berufs völlig allein auf mich gestellt. Und viele weibliche berufstätige Vorbilder im Iran hatte ich auch nicht. Außerdem hatte ich das Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung, ich wollte mich zeigen. Die Kombination Frau und Fremd-Sein schien mir nicht die beste Voraussetzung für das Erreichen von gesellschaftlichem Ansehen. Dazu sollte sich auf keinen Fall auch noch Armut gesellen. Von diesem Glaubenssatz ließ ich mich leiten.

Ich wollte einen sicheren Job!

Ich versuchte mich mit meinem Fach zu versöhnen, und es für mich irgendwie schmackhaft zu machen. Vorlesungen zu halten machte mir Spaß.

Dennoch fragte ich mich immer wieder: Ist es wirklich das, was ich tun möchte? Wo ist die Freude außerhalb des Hörsaals? War es das, was ich wirklich wollte? Wie lange sollte mein Leben so weitergehen? Zwei Jahre hielt ich durch.

Als ich die Stelle eines Software-Ergonomen (damals hießen User Interface Designer so) bei SAP bekam, brach ich meine Promotion in Computergrafik ab und zog nach Heidelberg.

Meine Karriere

Ich machte schnell Karriere und leitete bereits nach zwei Jahren ein Team in Deutschland und eines in Indien. Das Gefühl der Sinnlosigkeit stellte sich jedoch wieder ein, nachdem die anfängliche Begeisterung verflogen war.

Zum Glück fand ich in dieser Zeit die große Liebe nach etlichen gescheiterten Beziehungen. Zwei Jahre Später heiratete ich, baute mit meinem Mann ein Haus und wir bekamen die Tochter, die wir uns immer gewünscht hatten.

Im Privaten war ich glücklich und genoss es in vollen Zügen, unsere Tochter auf ihrem Weg zum Großwerden zu erleben. Aber der Job fühlte sich nach wie vor immer noch nicht richtig an.

„Search Inside Yourself“

Als ich nach der Elternzeit wieder anfing zu arbeiten, erwartete mich der berühmte Karriere-Knick. Es frustrierte mich zunehmend keine Möglichkeit zu haben, meine Stärken im Beruf zu zeigen. In dieser Situation besuchte ich den Kurs „Search Inside Yourself“. Hier fand ich wieder den Zugang zu Meditation und Achtsamkeit, die In meiner Kindheit ein Teil meines Alltags waren. Durch den Wandel im Iran und meine Auswanderung nach Deutschland war jedoch dieser Zugang zu mir selbst verschüttet. Ich gab mir selbst die Schuld an meiner Unzufriedenheit.

Durch Achtsamkeit wurde mir klar, dass ich mir immer die falsche Frage gestellt hatte. Ich hätte besser mich fragen sollen, in welchem Umfeld ich mich entfalten und nach meinen Werten leben kann.

Roland Kopp-Wichmann

Achtsamkeit und Meditation

Achtsamkeit und Meditation entfesselten mich endgültig von meinen irreführenden Glaubenssätzen. Und ich, die immer die weichen und emotionalen Themen geringschätzte, änderte meine Einstellung komplett.

Ich hatte große Lust mehr darüber zu erfahren.

Neugierig, wie ich war, ergriff ich jede mir sich bietende Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln. Ich las alles, was mir unter die Finger kam und besuchte alle möglichen Kurse wie MBSR, MBCL, Schweige-Retreats und eine Vielzahl von Konferenzen.

Ich habe mein Ikigai gefunden:

Unendlich dankbar und glücklich war ich über die Möglichkeit als Search-Inside-Yourself-Trainer zu arbeiten. Ich machte eine achtsamkeitsbasierte Coaching Ausbildung und zum ersten Mal in meinem Leben machte ich die Erfahrung, dass es genau das war, was ich wirklich machen wollte.

Endlich und über viele Umwege habe ich mein Ikigai gefunden: Ich möchte allen Menschen, die für sich entschieden haben, los zu gehen, den Ikigai-Kompass in die Hand geben, um dahin zuwachsen, wo sie hingehören, vor Glaubensätzen bewahrt werden, die in die Irre leiten, mehr Sinn, Freude und Zufriedenheit im Leben zu erleben!

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